Wie alles Anfing: 

Seitdem ich mit zwei Jahren das erste Mal auf Skiern stand, hat sich eine große Leidenschaft entwickelt. Als ich nun nach der Schule wusste, was und wo ich studieren werde, hab ich mich intensiv mit der Frage beschäftigt: „Wie ich möglichst die Wintermonate effektiv zum Skifahren nutzen könnte?“ Durch einen Hinweis von einem langjährigen Freund bin ich darauf aufmerksam gemacht worden, dass es ideal wäre, dieses Vorhaben mit einer Skilehrertätigkeit zu verbinden. 

Die Ausbildung:

Daraufhin meldete ich mich für die Ausbildung als Skilehrer (Anwärter) bei der Tiroler Skischule an. Allein die Ausbildung kann ich jedem begeisterten Skifahrer empfehlen, da man in dieser Zeit nicht nur seine skifahrerischen Fähigkeiten von Grund auf, auf ein ganz neues Level hebt, sondern ebenfalls auch sehr viel Spaß hat.

Serfaus:

Die Tätigkeit als Skilehrer hat mir großen Spaß gemacht, da man ständig vor neuen und abwechslungsreichen Aufgaben steht und immer wieder seine Komfortzone verlassen muss. Um dieses anhand eines Beispiels zu verdeutlichen, möchte ich an dieser Stelle die Erfahrung mit meinen holländischen Gruppen in den Faschingswochen anführen.

Herausforderung
In diesen zwei Wochen durfte ich jeweils eine Gruppe von 11-12 (normalerweise 8) Kinder im alter von 5-7 Jahren unterrichten. Ich glaube jeder kann sich an dieser Stelle vorstellen, wie schwierig es ist 12 Kinder, ohne eins zu verlieren auf den überfüllten Pisten, abends bei den Eltern wieder abzugeben. Dieses konnte ich zum Glück durch ständiges Zählen und Warten vermeiden. Hinzu kommt, dass ich bislang noch keine niederländischen Sprachkenntnisse vorweisen konnte und ebenfalls die, sonst sicher gedachte, englischsprachige Kommunikation natürlich nicht klappte. Also setzte ich mich hin und versuchte mir die wichtigsten Sachen wie „Ich muss dringend auf die Toilette“, zu lernen. Hierbei ist jeden bewusst, dass dieses sehr entscheidend sein kann um ein Unglück zu vermeiden. 

In diesen zwei Wochen lernte ich schnell die wichtigsten Redewendungen, durch die Hilfe der Kinder, welche großen Spaß daran hatten mir ihre Sprache beizubringen. Dadurch, dass große Ähnlichkeiten zum Deutschen und Englischen bestehen, machte ich schnell Fortschritte,  und hatte dadurch Spaß weiterhin zu lernen.

Meine „guten“ Gründe 

Warum ich jedem empfehlen würde diese Erfahrung zu machen:
(Hierbei sind zwei Faktoren entscheidend)

• Jeden Morgen aufzustehen und die Möglichkeit zu haben in 2 min auf der Piste zu sein + die Möglichkeit vor und nach der Unterrichtszeit mit Freunden Ski zu fahren.
• Man trifft auf viele tolle Menschen die man in der Zeit kennenlernen wird und es bilden sich schnell neue Freundschaften.

+ Natürlich gehört hier auch, wie sich jeder denk ich mal bewusst ist, die Apres-Ski Kultur mit dazu.

Nicht zu vergessen:

Natürlich gibt es auch weniger vorteilhafte Punkte, die ich hier an dieser Stelle ebenfalls als wichtig ansehe und derer man sich im vorhinein ebenfalls bewusst sein sollte.
(Wichtig = keine Verallgemeinerung).

• Es ist kein Urlaub, da auch diese Arbeit auf Dauer anstrengend ist.
• Jeder, der denkt hier großes Geld machen zu können, ist fehl am Platz! 
• Arbeitsverhältnisse zur Skischule = Es wird viel erwartet und man bekommt wenig Anerkennung zurück.                                                                                                              Beispiel: Anwesenheitspflicht, auch wenn es noch keine Arbeit für dich gibt. D.h. Um 8 Uhr oben sein und bis 11:30 warten und falls keine Arbeit rein kommt bekommt, man diesen Tag nicht bezahlt. Für mich ganz klar, hier kann und sollte sich was ändern!

Schlusswort 

Zum Schluss möchte ich nochmals festhalten, dass ich jedem empfehle diese Erfahrung vor dem Studium oder in den Semesterferien selbst zu machen.

Ich kann nicht nur behaupten, dass ich mich jetzt natürlich nochmal deutlich im Skifahren verbessern konnte, sondern mich persönlich in den Bereichen wie: Verantwortung/Vorbild/Kommunikation/Sprache und den Umgang mit Kunden+Kindern weiterentwickeln konnte und ich mir sicher bin, dass sich aus den gemachten Bekanntschaften wahre Freundschaften entwickeln werden.